Die Deutsche Kinderhilfe Direkt erhielt heute in den Räumlichkeiten der Charité -
Universitätsmedizin Berlin einen Scheck über 3.000,-- Euro. Die Spende für das
Sternchenstunde-Projekt wurde von Anette Diederich, Vorstandsvorsitzende des
Fördervereins BKK·VBU Familienherz e.V. und Mitglied der Geschäftsführung der
BKK·VBU überreicht.
Die Klinik für Neonatologie der Berliner Charité am Campus Charité Mitte betreut jährlich
etwa 250 früh geborene Kinder, die am Beginn ihres Lebens einer intensiven medizinischen
Behandlung bedürfen. Aufgrund des längeren Krankenhausaufenthaltes sind die
unmittelbaren Kontakte zwischen Kind und Eltern besonders wichtig, denn sie sind mit
entscheidend für den weiteren Lebensweg des Kindes. Vor diesem Hintergrund wurde in der
Charité in Zusammenarbeit mit den Rehabilitationswissenschaften der Humboldt Universität
Berlin und dem Frühchenprojekt der Deutschen Kinderhilfe Direkt e.V. die Idee des
Projektes „Sternchenstunde“ geboren. Dabei können an den Pflegeplätzen der Kinder
Kameras befestigt werden. Sie senden Aufnahmen vom Kind in das Internet, so dass die
Eltern ihre Tochter oder ihren Sohn am Computer zu Hause, am Laptop unterwegs, vielleicht
am Arbeitsplatz oder im Internetcafé anschauen können. Die Eltern werden hierbei durch
das Stationspersonal sowie durch Pädagogen und Psychologen begleitet.
Seit 2003 zeichnet der gemeinnützige Verein BKK·VBU „Familienherz“ Einrichtungen oder
Projekte aus, die sich besonders um das Wohl und den Schutz der Familie verdient gemacht
haben. "Das Projekt ‚Sternchenstunde’ wird mit dem BKK·VBU-Familienherz 2007
ausgezeichnet, weil es den Eltern und Geschwistern früh geborener Babies in den
schwierigen Anfangswochen ihres gemeinsamen Lebens hilft, die für die weitere
Lebensentwicklung so wichtige Bindung zueinander aufzubauen. Darüber hinaus trägt das
Projekt dazu bei, dass angespannte Eltern Ruhemomente für sich und weitere
Geschwisterkinder finden. Frühchen und deren Eltern haben in Deutschland immer noch
nicht die Unterstützung, die sie für einen guten Start ins Leben brauchen. Mit der
Auszeichnung will die BKK·VBU auf die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft und ihre
Probleme bzw. die ihrer Eltern aufmerksam machen,“ so Anette Diederich,
Vorstandsvorsitzende des BKK·VBU Familienherz e.V.
Begleitet wird das Projekt durch Ärzte und Schwestern der Klinik sowie durch Pädagogen
und Psychologen. Die Eltern sollen durch diese neue Möglichkeit der Kontaktpflege mit
ihrem Kind nicht beunruhigt werden, sondern diese genießen. Durch die „Sternchenstunde“
erhalten sie die Möglichkeit, die Bindung an ihr Kind zu intensivieren. OA Dr. med. Hannes
Hammer, Komm. Direktor der Klinik für Neonatologie, unterstrich: „Der Aufbau einer Eltern-
Kind-Beziehung wird bei Frühgeborenen durch den mitunter sehr langen
Krankenhausaufenthalt deutlich beeinträchtigt. Deshalb suchen wir neben all dem
medizinischen know how nach Möglichkeiten, diesem wichtigen Aspekt bei der Betreuung
der Kinder zunehmend mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Sternchenstunde, also der
virtuelle Besuch, soll die Anwesenheit der Eltern auf der Station keinesfalls ersetzen,
sondern vielmehr ein zusätzlicher Baustein für die Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung
sein.“
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderhilfe Direkt, RA Georg Ehrmann, betonte:
„Frühgeborene sind weitaus häufiger Opfer von Gewalttaten, da zwischen ihnen und ihren
Eltern eine Bindungsstörung vorliegt. Frühchenprojekt und ‚Sternchenstunde’ sind ohne
jeden Zweifel Präventionsprojekte gegen Kindesmisshandlung.“