Erfahrungsgemäß müssen gerade junge Eltern jeden Euro zweimal umdrehen, viele sehen in dieser Phase nur wenig finanziellen Spielraum für den Aufbau einer eigenen Altersvorsorge.
Zu unrecht! Denn die staatliche Förderung ist in diesem Lebensabschnitt besonders umfangreich. Was viele nicht wissen: Für den ab 2008 geborenen Nachwuchs erhalten Familien jährlich die höhere Kinderzulage von bis zu 300 Euro pro Kind. Außerdem brauchen Eltern während der dreijährigen Kindererziehungszeit im Regelfall nur einen Mindestbetrag von jährlich 60 Euro zu entrichten, um in den Genuss der vollen Zulagen zu gelangen. Das gilt selbst dann, wenn der pausierende Elternteil vorher selbstständig oder nicht berufstätig war, also bisher nicht zum Kreis der Förderfähigen gehörte. Konkret erhält eine vierköpfige Familie Zulagen von bis zu 908 Euro pro Jahr; an Alleinerziehende mit einem Kind fließen bis zu 454 Euro. Je nach Höhe des Einkommens und der gezahlten Beiträge kommen attraktive Steuervorteile hinzu. Somit reichen bereits geringe Eigenbeiträge, um frühzeitig für den Ruhestand vorzusorgen.
Junge Familien träumen häufig eher vom Eigenheim als vom finanziell gesicherten Ruhestand – im Hinblick auf die Riesterförderung ist beides inzwischen ja kein Widerspruch mehr.
Das ist richtig, denn seit 2008 kann beispielsweise die Riester-Rente auch im Rahmen von Wohn-Riester genutzt werden und damit junge Familien auf dem Weg in die eigenen vier Wände unterstützen. Bei der staatlichen Förderung gibt es in der Regel keine Unterschiede. Allerdings ist Wohn-Riester stark zweckgebunden. Wer beim Abschluss seines Vertrags oder auch später entscheidet, Wohn-Riester nutzen zu wollen, der sollte ganz sicher sein, dass er das Eigenheim dauerhaft bis ins hohe Alter selbst nutzen wird. Sonst greifen die Folgen der so genannten schädlichen Verwendung. Dies bedeutet, dass ausgezahltes Kapital und die darin enthaltenen Erträge zu versteuern sind, ebenso wie eine jährliche fiktive Verzinsung, die ab der Entnahme auf das ausgezahlte Kapital erhoben wird. Es kann daher sinnvoller sein, auf eine herkömmliche Eigenheimfinanzierung zurückzugreifen und die staatliche Riester-Förderung für den Aufbau der Altersvorsorge zu nutzen.
Offensichtlich bietet Riester viele verschiedene Möglichkeiten. Wo können sich Interessierte zum Thema informieren?
Unter dem Motto "Altersvorsorge macht Schule" sind bis Ende 2011 mehr als 400 Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung landesweit an über 500 Volkshochschulen im Einsatz – und bieten spezielle Kurse zum Thema Riester & Co. an. Hier erfahren Interessierte nicht nur alles Wissenswerte rund um die vielen Fördermöglichkeiten, sondern lernen auch, ihre individuelle Altersvorsorge zu planen. Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Produkt sollten angehende Riester-Sparer allerdings keinesfalls auf die Beratung eines versierten Versicherungsfachmanns verzichten.