Die Gegnerschaft der Spitzenverbände zur Gesundheitsreform erhält
groteske Züge. Mal sollen die Beitragssätze auf 15,9 Prozent steigen
(Ersatzkassen-Verband), mal sollen Leistungen gestrichen werden
(AOK-Bundesverband), mal wollen die Verbände sofort zehn Milliarden
Euro von den Steuerzahlern haben. Und all das, was die Reform bewirken
würde, das soll im "Zentralismus" enden (IKK-Bundesverband).
Tatsache ist, dass keine der Zahlen und Annahmen der
Spitzenverbände einer Nachprüfung standhält. Den Spitzenverbänden
scheint nicht bewusst zu sein, dass sie selber mit solchen Zahlen und
Behauptungen das Vertrauen in die solidarische Krankenversicherung
untergraben.
Zu erwarten wäre, dass die Spitzenverbände erklären: Wir werden
die neuen Chancen im Wettbewerb nutzen. Wir werden selbstverständlich
bessere Leistungen wie zum Beispiel zur Versorgung schwer
schmerzgeplagter Menschen organisieren.
Das geschieht aber nicht, sondern zu hören ist, dass Leistungen gekürzt werden sollen.
Es ist schließlich aufschlussreich, dass die mitgliederstarken
Krankenkassen sich nicht zu dem äußern, was ihre Spitzenverbände von
sich geben. Die heutige Pressekonferenz der Verbände hat niemandem
geholfen.
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