Versicherer mit der technisch besten Makleranbindung

So manche Maklerbefragung streift die Technologie mit einer kleinen Nebenfrage nach dem Motto "Welches MVP nutzen Sie und wird dabei auch KI eingesetzt?". Das wird der Bedeutung und Komplexität des Themas nicht gerecht, wir brauchen mehr Informationen und löchern die BiPRO-Kollegen aus den Versicherungsunternehmen mit scheinbar endlosen Fragenkatalogen. "Da habe ich mit vier Kollegen über vier Stunden dran gesessen!", schimpft ein ansonsten sehr netter Branchenkollege, dem ich zum Glück auch eines unser Siegel für gute Maklerprozesse überreichen darf. Weitere 25 Versicherer nehmen es gelassener und schildern ausführlich den Stand ihrer Umsetzungen und Planungen. Auch die Hersteller von MVPs haben wir nach dem Stand der Dinge befragt, 13 MVP-Anbieter haben geantwortet. Für die Antworten von 1.054 Versicherungsmaklern sind wir dankbar und auch ein wenig stolz, denn das ist die Grundidee der dvb: direktes Feedback von Maklern einzuholen und als Botschaft an die Versicherer weiterzugeben. Alles zusammen ergibt ein echtes Radar der Maklerprozesse.

dvb Makler Award 2023

Gothaer Versicherungen

Konkurrenz belebt das Geschäft und so ist es belebend, dass die Gothaer dem langjährigen Platzhirsch Volkswohl Bund den Spitzenplatz streitig macht. Die Dortmunder haben sich wie immer gut geschlagen, aber Größe bedeutet auch IT-Ressourcen und die hat die Gothaer gut genutzt. Beide Unternehmen erhalten die Auszeichnung in der Kategorie Gold.

In der Kategorie Silber folgt die Barmenia. Hier sei noch einmal auf das Fusionsvorhaben der Häuser hingewiesen, beide spielen in der BiPRO-Spitzenliga und es wird spannend zu beobachten sein, wie sich die Fusionsaktivitäten auswirken werden. Denn die Konkurrenz ist nah, mit Alte Leipziger, Haftpflichtkasse, Stuttgarter und Continentale sind in dieser Kategorie Maklerversicherer mit starker Prozessorientierung und BiPRO-Umsetzungen im Nacken.

Dass Größe nicht alles ist, zeigt die Kategorie Bronze. Spitzenreiter ist die Allianz, gefolgt von der Rhion, bei deren Gründung die BiPRO-Initiative quasi als Nebenprodukt entstand. Aufholer ist die HDI, gefolgt von der Nürnberger und der WWK. Aufsteiger in der Gruppe ist die Concordia, was angesichts ihrer Größe eine sehr beachtliche Leistung ihres BiPRO-Teams in Hannover ist.

Friedel Rohde hat diesen Award vor Jahren entwickelt, nachdem er in seiner aktiven Zeit als Makler genug Zeit hatte, sich über schlechte Prozesse zu ärgern. Er lobt das Engagement der Makler und auch ein wenig seine eigene Idee: "Besonders interessant sind wieder die freien Kommentare der Makler, die sowohl gute Tipps als auch Bedenken zur Marktentwicklung geäußert haben".

Eine der Fragen bezog sich auf die Bedeutung der MVP-Systeme in den Maklerunternehmen. Sie hat zugenommen 78,7 Prozent sind mit ihrem System zufrieden oder sehr zufrieden. 15,2 Prozent der befragten Makler denken ernsthaft über einen Wechsel nach. Der Grund: fehlende Funktionalitäten (Datenaustausch und Automatisierung), aber ganz oben auf der Liste der Bedenken der Makler steht die Sorge um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Systems bzw. des Herstellers.

Eine Frage sei an dieser Stelle besonders hervorgehoben, da die Antwort jeden im Maklermarkt betrifft. Das Ergebnis wurde von Marc Rindermann von acturis durch eigene Umfragen bestätigt und ist repräsentativ für die Maklerschaft. Ob die Makler ihre Hausaufgaben gemacht und die Arbeitsprozesse im MVP-System automatisiert haben, wollten wir wissen.

Die Frage lautet: "Gibt es in Ihrem Unternehmen manuelle Arbeitsabläufe, die Ihrer Meinung nach durch das MVP automatisiert werden sollten?"

Gibt es in Ihrem Unternehmen manuelle Arbeitsabläufe, die Ihrer Meinung nach durch das MVP automatisiert werden sollten?

36,4 % der Makler haben ihre Hausaufgaben gemacht. Sie haben wiederkehrende manuelle Tätigkeiten automatisiert. Immerhin 34,7 Prozent wissen, dass es Aufgaben gibt, die sie noch nicht umgesetzt haben. Und 28,9 Prozent wissen es nicht. Die Makler sind also so mit manuellen Tätigkeiten beschäftigt, dass sie keine Zeit haben, diese zu automatisieren. Das macht betriebswirtschaftlich keinen Sinn und ist auch kein Zeichen von ausgeprägtem Unternehmertum. An dieser Stelle müssen wir als Branche ansetzen, die 34,7 Prozent müssen lernen, die Automatisierung zu schätzen und sie vor allem auch im System umzusetzen.

Das dvb-Makler-Audit stellt Entscheidern und Projektteams ein Fachpapier zur Verfügung, das fundiertes Wissen zu den aktuellen Marktbedingungen liefert sowie das Verständnis für die Anforderungen, Wünsche und Probleme der Makler vertieft. Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die einen umfassenden Überblick erlangen möchten: Zusammenfassung und Bestellmöglichkeit.

Für die Makler, die an der Umfrage teilgenommen haben, gibt es neben dem verlosten iPhone ein weiteres Goodie: Die dvb stellt ihnen als Dankeschön einen Auszug aus dem Maklerverwaltungsprogramm-Teil der Studie kostenlos zur Verfügung. Makler, die diesen Wunsch im Anschluss an die Befragung geäußert haben, erhalten in Kürze eine entsprechende PDF-Datei gratis.

Makler, die die Befragung aktiv unterstützt haben und Mitglied in den Berufsverbänden AfW, BDVM und BVK sind, erhalten über ihre Verbände eine umfassende Auswertung.