Bausparkassen kooperieren bei neuer Bestandssoftware

Wie aus einem Artikel der FAZ vom 23.01. hervorgeht, verlief die Umstellung der Systeme für Außenstehende unauffällig. Prozesse wie Antragsbearbeitung und Kreditvergabe würden nun effizienter und schneller ablaufen. Das Projekt hatte ein Volumen von 300 Millionen Euro, bis zu 300 Experten waren daran beteiligt. Das Altsystem in Schwäbisch Hall war über 40 Jahre alt und basierte noch auf der Programmiersprache Assembler.

Moderne Maklerprozesse erfordern moderne Bestandssysteme, viele Versicherer sind mit Umstellungsprojekten beschäftigt.

Gemeinsame Entwicklungsprojekte sind auch in der Versicherungsbranche keine Seltenheit. Signal Iduna, msg, Allianz, Debeka und HUK-Coburg haben das Joint Venture SDA SE Open Industry Solutions gegründet. Ziel ist es, Versicherer in die digitale Zukunft zu führen, ohne dass diese ihre bestehenden Bestandssysteme aufgeben müssen. Dazu sollen individuell anpassbare Echtzeit-Services auf einer Plattform bereitgestellt werden.

Das ist nicht immer ein Erfolgsmodell. So wollte die Allianz ihr bestehendes Betriebssystem auch anderen Versicherern anbieten können. Dafür wurde 2018 das eigene Spin-off Syncier gegründet, das das Allianz-System als White-Label-Service auf den Markt bringen sollte. Das Vorhaben ist gescheitert und hat nach Angaben der Allianz einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet.

Die deutsche Versicherungswirtschaft steht unter hohem Modernisierungsdruck, ihre Kernprozesse in zeitgemäßen Bestandsführungssystemen abzubilden. Häufig sind noch alte Hostsysteme im Einsatz, die modernen Anforderungen wie BiPRO und Datenaustausch in Echtzeit nicht mehr gerecht werden.