Wie Versicherer und Startups erfolgreich kooperieren

Podcast Versicherungsfunk

Dr. Philipp Nolte
InsurLab Germany

Die Zusammenarbeit der Versicherungsbranche mit innovativen Startups: Was braucht es, damit beide Seiten voneinander profitieren? Dr. Philipp Nolte, Geschäftsführer des InsurLab Germany, gibt im Podcast von Versicherungsbote Einblicke in die erfolgreiche Kooperation zwischen Versicherern und jungen Unternehmen.

"Wer nicht brennt für ein Thema, der läuft einfach nicht weiter, als er muss", erklärt Nolte die Bedeutung engagierter Ansprechpartner innerhalb der Versicherungsunternehmen. Diese "Evangelisten" sind entscheidend, um innovative Projekte voranzutreiben und interne Hürden zu überwinden.

Besonders wichtig sei zudem die Rolle der "Übersetzer" - Mitarbeiter, die sowohl die Sprache der Startups als auch die der Fachabteilungen verstehen. "Du brauchst Übersetzer, die beide Sprachen sprechen und am besten auch Business Cases verstehen und diese dann auch mitrechnen können."

Ein weiterer entscheidender Faktor ist das Timing. Versicherer sollten frühzeitig in Kooperationen einsteigen, um Vorteile zu sichern. "Early Mover zu sein ist immer ein bisschen mehr Risiko, dafür natürlich auch eine Belohnung." Wer früh dabei ist, kann die Entwicklung von Startup-Lösungen noch mitgestalten und von günstigeren Konditionen profitieren.

Im Umgang mit Startups empfiehlt Nolte, klare Entscheidungen zu treffen und ehrliches Feedback zu geben: "Ein hartes, ehrliches Feedback hilft mehr, als es vor sich hinzuschieben." Dies sei eine Frage der Fairness, da Startups mit knappen Ressourcen arbeiten und ihre Zeit effizient einsetzen müssen.

Für erfolgreiche Innovationen rät er zu kleinen, flexiblen Teams mit kurzen Iterationszyklen: "Es ist fast ein Gesetz, dass man am besten klein anfängt und sich dann Stück für Stück heran testet." Große Pläne, die sofort für das gesamte Unternehmen funktionieren sollen, scheitern oft oder brauchen zu lange.

Als einer der wichtigsten Aspekte wird immer wieder die Zusammenarbeit auf Augenhöhe betont. "Wer meint, Startups sind irgendwelche lästigen Dienstleister oder Menschen, die einfach kostenfrei mal was zum Versuch mitbringen, der tut sich selber keinen Gefallen." Eine solche Haltung verhindere langfristige Wettbewerbsvorteile.

Neben aktiver Netzwerkpflege auf Branchenevents nennt Nolte als seinen dritten Kerntipp die Notwendigkeit von Unterstützern auf allen Unternehmensebenen: "Man braucht Umsetzer in den Operations, auf der Führungsebene und sollte auf jeden Fall auch Unterstützer auf der Vorstandsebene finden."

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