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04.10.2007 - dvb-Presseservice

Gesunde Kost und viel Bewegung zur Prävention gegen Wechseljahresbeschwerden

AOK-Experten: Gesunder Lebensstil an erster Stelle; medikamentöse Hormonersatztherapie sorgfältig abzuwägen Schutz auch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Hitzewallungen, Schlafstörungen, trockene Schleimhäute – und ein steigendes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, haben viele von ihnen körperliche und manchmal auch seelische Beschwerden. Auslöser ist ein grundlegend veränderter Hormonhaushalt. Bis vor ein paar Jahren wurde relativ großzügig die so genannte Hormonersatztherapie angewendet, die die Beschwerden medikamentös lindern helfen sollte. Doch Studien zeigten, dass die Gesundheitsrisiken der Therapie sorgfältig individuell abzuwägen sind. Daran hat sich nichts geändert, sagt Priv.-Doz. Dr. Sabine Hawighorst-Knapstein, Fachärztin für Frauenheilkunde und Psychotherapeutin bei der AOK Baden-Württemberg und Expertin zur Lebensqualität bei Frauen. „Um Wechseljahresbeschwerden vorzubeugen, ist ein gesunder Lebensstil zur Prävention an erster Stelle sinnvoll. Sollte ein gezielter Einsatz von Hormonen nötig erscheinen müssen die Vor- und Nachteile mit dem Arzt sorgfältig abgewogen werden. Die regelmäßige Brustkrebsvorsorge ist dann besonders zu beachten. Mehr Informationen dazu erhalten Sie auch im Rahmen unserer Veranstaltungen zum Thema Frauengesundheit und Brustselbstuntersuchung.“

In den Wechseljahren gerät der Hormonhaushalt der Frau aus dem Gleichgewicht. Vor dem so genannten Klimakterium halten die Hormone Östrogen und FSH sich in einem Regelkreis gegenseitig „in Schach“. Diese Balance geht verloren, wenn die Eierstöcke aufhören Eizellen zu produzieren und damit der Östrogenspiegel sinkt. Das beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden der Frauen, sondern erhöht auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Störungen. „Die Erkrankung der Herzkranzgefäße mit dem Herzinfarkt als dramatischem Höhepunkt ist eben keine Männerkrankheit, sondern sie betrifft auch viele Frauen, gerade nach der Menopause“, so Dr. Hawighorst-Knapstein. Denn vorher wirkt das körpereigene Östrogen auch als eine Art Gefäßschutz und vermindert Herz-Kreislauferkrankungen vor allem bei gesunder Lebensweise

Das Gleichgewicht mit einer bloßen Gabe von Hormonpräparaten wiederherzustellen, ist aber aus Sicht der Expertin nicht die optimale Lösung. „Der Körper ist eben viel komplizierter; auch beim Thema Wechseljahre spielen viele Faktoren zusammen. Wenn Sie zum Beispiel übergewichtig sind und viel rauchen, dann hilft Ihnen die Hormonersatztherapie alleine nicht. Im Gegenteil: Sie kann sogar noch das Brustkrebs- und Herzinfarktrisiko zusätzlich ungünstig beeinflussen.“

Gerade mit den Wechseljahren wird ein gesunder Lebensstil als Vorbeugung immer wichtiger. „Jede Frau kann ihr persönliches Risiko senken“, so Dr. Hawighorst-Knapstein. Die wesentlichsten Risikofaktoren sind Rauchen, Stress, Übergewicht und Bluthochdruck. Der wichtigste Tipp deshalb: genügend Bewegung, gesunde Ernährung und Rauchverzicht. „Bewegen Sie sich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde. Und nehmen Sie die Treppe, so oft es geht“, sagt die ganzheitlich eingestellte Frauenärztin. Bei der Ernährung rät sie ab von allzu viel Genuss von Gegrilltem und Alkohol, aber mal öfter zu Gemüse, Obst und auch zu natürlichen Soja-Produkten. „In Soja ist eine Art Hormon-Ersatzstoff enthalten, der vielen Frauen gegen die Wechseljahresbeschwerden hilft. Eine sojabewußte Ernährung ist deshalb auch vor dem Klimakterium empfehlenswert. Nicht umsonst kennen ja beispielsweise Asiatinnen so etwas wie Wechseljahre kaum.“

Die AOK Baden-Württemberg macht Frauen zur Prävention gezielte Angebote für Rauchstopp, Bewegung, Stressbewältigung und herzgesunde Ernährung. Zudem empfiehlt Dr. Hawighorst-Knapstein rechtzeitig den ärztlichen Check-Up. „Es ist wichtig, Faktoren wie Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker im Auge zu haben. Denn die Arterienverkalkung geht schleichend vor sich. Und wenn sie sich als Herzinfarkt bemerkbar macht, ist sie fortgeschritten, aber auch dann lohnt sich die Risikominderung immer durch Prävention mit verändertem Lebensstil und optimaler Medikation.“

Das Fazit der AOK-Expertin: Die Hormonersatztherapie ist nach wie vor mit Umsicht zu bewerten. Im Einzelfall könne sie zwar auch einmal der richtige Weg sein, doch der behandelnde Arzt sei immer der erste Ansprechpartner zur sorgfältigen Abwägung der Vor- und Nachteile: „Tabletten einzuwerfen scheint einfach – aber mehr Spaß macht Bewegung, auch für die Stimmung. Knochen und Herz danken es besonders!“



Herr
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