Spenderorgane nur noch für Organspender?
Hamburg, November 2008. Deutschland hat zu wenig Herz; zu wenig
Nieren, Lebern, Lungen und Bauchspeicheldrüsen. Statistisch gesehen,
sterben jeden Tag drei Patienten auf der Warteliste für ein Spenderorgan,
weil es nicht genügend Organspender gibt. Zwar gaben 86 Prozent der
Bundesbürger in einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse
(TK) an, im Krankheitsfall ein Spenderorgan anzunehmen, aber nur jeder
siebte Befragte besitzt selbst einen Organspendeausweis. Fast ein Drittel
der Bundesbürger gab in der Umfrage an, dass nur diejenigen ein
Spenderorgan erhalten sollten, die auch selbst Organspender
sind.
Besonders große Zustimmung fände eine solche Regelung im
Osten der Republik: In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sprachen
sich fast 40 Prozent der Bürger dafür aus. Am wenigsten sagte der
Vorschlag den Norddeutschen zu: In Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein
und Niedersachsen ist nur jeder Vierte damit einverstanden, dass
Spenderorgane künftig vorrangig an Patienten gehen, die auch selbst ihre
Organe im Todesfall zur Organspende freigeben.
Prof. Dr.
Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes: "Natürlich möchten wir
mehr Menschen motivieren, einen Organspendeausweis bei sich zu tragen,
setzen dabei allerdings vor allem auf Information. Wir möchten aufklären
und Vorbehalte abbauen. Allerdings sollte man sich auch vor Augen halten,
dass die Wahrscheinlichkeit, selbst ein Spenderorgan zu
brauchen, deutlich höher ist, als die, selbst als Spender in Frage zu
kommen."
Eine Organspende ist nur nach einem Hirntod möglich. Das
heißt, dass das Gehirn vor dem Herzen stirbt. Dies ist nur bei 40 von
einer Million Menschen der Fall.
Derzeit entscheidet eine
Datenbank bei Eurotransplant im holländischen Leiden, wer welches
Spenderorgan erhält. Eurotransplant koordiniert die Organspenden für
Deutschland, Österreich, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Slowenien
und Kroatien, wobei die Bundesrepublik derzeit mehr Spenderorgane aus den
anderen Ländern erhält, als es "exportiert". Ein Computer gleicht dabei
die Kriterien Dringlichkeit, bisherige Wartezeit, Blutgruppen,
Gewebemerkmale, Größe und Gewicht ab. Zusätzlich wird ein Regionalfaktor
berücksichtigt.
Weitere Informationen zur Organspende sowie den
Organspendeausweis zum Download gibt es im Internet unter www.organspende2008.de.
Tel.: 040 / 6909 - 1783
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