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26.06.2015 - dvb-Presseservice

Sustainable Investments gewinnen weiter Marktanteile – Aber die Versicherungsbranche hat immer noch Nachholbedarf

In einem Markt, in dem Finanzprodukte sich kaum noch über die Rendite profilieren können, werden softe Faktoren zunehmend entscheidend für den Erfolg. Aber was bei Banken teilweise schon mit Erfolg umgesetzt wird, ist für viele Versicherer nach wie vor Neuland.

Sustainable Investments gewinnen weiter Marktanteile – Aber die Versicherungsbranche hat immer noch Nachholbedarf 

Weltkonjunktur, Eurokrise und Geldpolitik halten die Zinsen weiter im Keller und weder eine Lösung der Probleme im Euro-Raum noch eine neue Zinspolitik der Zentralbanken scheinen mittelfristig in greifbare Nähe zu rücken. In einem Markt, in dem Finanzprodukte sich kaum noch über die Rendite profilieren können, werden softe Faktoren zunehmend entscheidend für den Erfolg. Aber was bei Banken teilweise schon mit Erfolg umgesetzt wird, ist für viele Versicherer nach wie vor Neuland.

Nachhaltige Produkte sind im Banking angekommen

Social Banking, Green Banking, Halal Banking, auf spezielle Kundenwünsche zugeschnittene Finanzprodukte fristen in der Bankenbranche schon lange kein Nischendasein mehr. Nach dem Crash 2008 von vielen Häusern als Alternative zum, in Kunden-Augen diskreditierten Investment Banking eingeführt, erwiesen sich die neuen Strategien bald als überraschend rentabel und sind heute sogar das Kerngeschäft einiger spezialisierter Institute. Vorgemacht wie es geht, hat die EthikBank aus dem beschaulichen Eisenberg im schönen Thüringen.

Schon 2002 als ein Ableger der dortigen Volksbank gegründet, ist die Ethikbank mit ethischen Geldanlagen inzwischen als eigenständige Direktbank für Kunden in ganz Deutschland und in Österreich zugänglich. Anleger bei der EthikBank können alle Investments des Instituts, die einem strikten Katalog von sozialen und ökologischen Kriterien unterliegen, jederzeit transparent nachverfolgen. Das bringt der Bank sowohl zunehmende Kundenzahlen und solide Renditen, als auch den 1. Platz als beste Hausbank im DISQ-Rating 2014 ein. Die EthikBank ist damit nicht nur ein Vorreiter, sondern inzwischen auch ein echter Primus in der immer wichtiger werdenden Branche der Spezialbanken.

Versicherer bleiben trotz guter Zahlen weiter zurückhaltend

Doch was sich bei den Banken immer mehr durchzusetzen scheint, ist bei den Versicherern bis jetzt noch wenig verbreitet. Obwohl auch hier etwa der Wunsch der Kunden nach mehr Transparenz bekannt ist, bleiben die Angebote an alternativen Konzepten bis her eher rar. Bestehende Angebote versuchen meist, einen nachhaltigen Lebensstil mit verbesserten Konditionen zu belohnen, anstatt mit einem sozial- und umweltverträglichen Investment der Prämien zu werben.  Das könnte auch daran liegen, dass der Ruf von Sustainable Investment nach dem Prokon Desaster 2014 deutlich gelitten hat. Unter Insidern kursiert schon seit geraumer Zeit der Spruch, dass „längst nicht alles Geld ist, was grünt“ und entsprechend wenig Begeisterung erzeugen alternative Investmentkonzepte in den Vorstandsetagen vieler Versicherer.

Hier liegt allerdings ein Fehlschluss vor. Denn obwohl Windparks oder Photovoltaik-Kraftwerke sich gerne als nachhaltiges Investment vermarkten, handelt es sich dabei in erste Linie um Umwelt-Technik Investments die, wie alle Technik Investments, stets einer relativ hohen Volatilität unterliegen. Betrachtet man jedoch die Performance von Fonds, die ihre Investmentpolitik an strengen sozialen und ökologischen Standards ausrichten, zeigt sich die hohe Dynamik und vor allem die Rentabilität dieser Branche. Eine umfassende Meta-Studie des Kassler Finanzprofessors Prof. Dr. Christian Klein zeigt, dass diese Fonds gegen die gängigen Vorurteile im Vergleich mit klassischen Investments sogar die deutlich höheren Renditen erzielen. Und wenn die Kunden es wünschen und die Renditen stimmen, dann sollte es nur eine Frage der Zeit sein bis Sustainable Investment auch in der Versicherungsbranche ein gängiges Konzept wird.