Risiko E-Auto: Chinas Versicherer verlieren Milliarden, deutscher Markt stabil

Chinesische Elektroauto-Besitzer kämpfen mit steigenden Versicherungsprämien, der deutsche Markt hingegen zeigt sich stabil. Der rasante E-Auto-Boom in China hat den Versicherern Milliardenverluste beschert und schein die Branche zu überfordern.

Chinas Versicherer verzeichnen Milliardenverluste

Chinesische Kfz-Versicherer haben 2024 umgerechnet 680 Millionen Euro Verluste mit E-Autos eingefahren. Wie Bloomberg berichtet, liegt die Combined Ratio bei über 107 Prozent, chinesische Versicherer zahlen also mehr aus als sie einnehmen. E-Auto-Besitzer melden doppelt so viele Schäden wie Fahrer von Verbrennern, die Reparaturkosten fallen dazu drastisch höher aus.

Die teuren Batterien machen ein Drittel des Fahrzeugwerts aus und sind sehr empfindlich. Ein Ersatz ist teuer und viele Werkstätten sind noch nicht auf die komplexe Batterietechnik eingestellt, was zu langen Wartezeiten und hohen Rechnungen führt.

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Prämien steigen um das Doppelte

Versicherungsprämien liegen 20 bis 100 Prozent über denen herkömmlicher Fahrzeuge und trotzdem schaffen es chinesische Versicherer nicht, profitabel zu wirtschaften. Eine Tesla-Besitzerin aus Hangzhou berichtet, ihre jährliche Prämie sei von ursprünglich 7.500 auf 30.000 Yuan gestiegen, umgerechnet 3.570 Euro. Viele Fahrer reduzieren ihren Versicherungsschutz oder tricksen mit Falschangaben im Antrag, um die Prämie zu reduzieren.

Deutschland zeigt stabilere Entwicklung

In Deutschland liegen die Vollkasko-Schäden bei E-Autos nur 15 bis 20 Prozent über denen von Verbrennern, bei gleichzeitig 10 bis 15 Prozent niedrigerer Schadenhäufigkeit. Mit 1,65 Millionen zugelassenen E-Fahrzeugen zum Januar 2025 ist der Markt zwar deutlich kleiner als in China, aber die Versicherer können Risiken besser kalkulieren.

Die deutschen Versicherungsprämien bleiben stabiler, Reparaturen laufen routinierter ab und Werkstätten verfügen über mehr Erfahrung. Das langsamere Wachstum ermöglicht eine organische Entwicklung der nötigen Infrastruktur.

Gegenmaßnahmen und Ausblick

Die chinesische Regierung versucht mit der Plattform "Easy to Insure" gegenzusteuern und hat über 500.000 Fahrzeuge vermittelt. Neue Richtlinien fordern niedrigere Reparaturkosten und bessere Datenkooperationen zwischen Herstellern und Versicherern.

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