Praxiswissen für das digitale Maklerbüro

Das Technologieforum wurde in Anknüpfung an die Anwendertreffen der "assfinet community" der acturis-Gruppe (assfinet, lutronik, vias und nafi) gemeinsam mit germanBroker.net als neues Konzept entwickelt, das alle Akteure (Versicherungsmakler, Versicherer, Intermediäre, Vergleichsprogramme, Dienstleister sowie MVP und Maklerpool) zusammenbringt.

Premiere für das Technologieforum in Essen

Maklerunternehmen wie die Martens & Prahl Holding, Hubert Brück KG und hendricks GmbH haben ihre administrativen Abläufe bereits optimiert und in automatisierte Prozesse überführt. Kollegen der Häuser erläuterten und präsentierten den praktischen Einsatz in ihrem Arbeitsumfeld.

So zeigte Johannes Brück den gesamten Prozess vom Angebot bis zum Schaden in prozessoptimierter Form: Keine manuelle Datenerfassung, keine manuelle Zuordnung von Angeboten oder Versicherungsscheinen. Sogar das Versicherungsprodukt für die PHV war bedingungsoptimiert, so dass er diesen Vertrag in Zukunft nicht mehr für eine Leistungsanpassung anfassen muss. Und da er im Fachbeirat von germanBroker.net die Bedingungen mitbestimmt, gibt es für ihn keine Diskussionen über die Qualität. Sein Büro ist papierlos, alle Dokumente werden im Dokumentenmanagementsystem archiviert und es gibt keine Suche nach Vorgängen mehr in seinem Büro. Das MVP-System ist seine zentrale Schaltstelle, er besteht auf aktuelle und verlässliche Daten und musste feststellen, dass er mit weniger Personal noch mehr Bestandsverwaltung hinbekommt. Ob man Kapazitätsgewinne zur Ertrags- oder Freizeitoptimierung einsetzt, ist eine individuelle Entscheidung, aber den Weg an sich empfiehlt er jedem Makler. Es gab noch eine Diskussion über die Nutzung von Schnittstellen zu Drittsystemen, aber das war bereits Fachgespräch unter Datenpuristen.

Ralph Sanders
Martens & Prahl Holding

In der aktuellen dvb-Studie gaben nur 36 Prozent der 961 befragten Makler an, ihre Prozesse im Maklerbüro mit ihrem MVP-System optimiert zu haben. 35 Prozent sind sich ihrer offenen Hausaufgaben bewusst, während 29 Prozent darüber im Unklaren sind. Marc Rindermann von acturis kennt diese Situation, die auch in größeren Einheiten vorkommt und mit Kapazitätsengpässen begründet wird. So wird lieber täglich Arbeitszeit für immer wiederkehrende manuelle Tätigkeiten aufgewendet, anstatt die eigenen Prozesse einmal abzubilden und dann für immer vom System erledigen zu lassen. Der Informatiker schlägt vor, dies aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu überdenken.

Die Besucher in Essen sahen, wie es praktisch geht und bekamen auch einen Einblick in das neue AMS 6. Gezeigt wurde die Datenbereitstellung und Änderung eines bestehenden Kfz-Vertrages bei der AXA direkt aus dem MVP-System, BiPRO-Kenner erkannten dahinter eine live gezeigte 502 BiPRO-Norm. Auch das Thema Schaden nimmt bei den BiPRO-Implementierungen im Markt langsam Fahrt auf, germanBroker.net hat sich und die Makler bereits darauf vorbereitet und stellte die Plattform für die Komposit-Schadenregulierung vor, denn zentrale und strukturierte Daten sind auch im ungeliebten Schadenprozess unumgänglich.

Wie sieht nun der erste Schritt zum optimierten digitalen Maklerbüro aus? Andreas Vollmer von Hasenclever + Partner erzählte, wie er es vor vielen Jahren gemacht hat: Er ist an einem Freitag nach einem Workshop zur Prozessoptimierung nach Hause gefahren und hat sich während der Fahrt überlegt, wann eine solche Umsetzung am besten passt. Am Samstag hat er dann angefangen.