Bali statt Büro: Wie ein Makler sein Geschäft digitalisiert hat

Im Makler und Vermittler Podcast von Benedikt Deutsch berichtet Dennis Di Pasquale über sein unkonventionelles Leben als digitaler Versicherungsmakler auf Bali. Der Social-Media-affine Makler gibt Einblicke in seine radikale Digitalisierungsstrategie, seine ungewöhnlichen Lebensgewohnheiten und warum er glaubt, dass die Versicherungsbranche mehr junge Talente braucht.

Ein Makler ohne Grenzen

Dennis Di Pasquale sitzt seit April auf Bali und arbeitet von dort aus als Versicherungsmakler. "Rückflugticket hatte ich noch keins", erklärt er zu seinem offenen Zeitplan. Die Zeitverschiebung bringt allerdings Herausforderungen mit sich: "Aktuell kann ich vielleicht Termine bis 15 Uhr annehmen", da er aufgrund des frühen Sonnenuntergangs bereits um 22 Uhr schlafen geht.

Sobald Sie das Video starten werden Ihre Daten durch Youtube verarbeitet und entsprechende Cookies von Youtube gesetzt. Weitere Informationen...

Perfektionismus als Antrieb

Der 30-jährige Makler beschreibt sich selbst als jemanden, der "einfach immer alles hinterfragt" und "sehr wissbegierig" ist. Seine größte "Monkigkeit" sei es, "nichts so hinnehmen, nur weil das so ist, weil das alle machen". Dies führt dazu, dass er alle Inhaltsstoffe seiner Körperpflegeprodukte über ChatGPT prüft und "seit Jahren kein Shampoo und selten Duschgel" verwendet.

Authentizität statt Algorithmus

Auf Social Media setzt Di Pasquale bewusst auf Authentizität statt auf perfekte Inszenierung. "Ich mache kaum Reels, mache nur Storys. Also aus Algorithmus-Sicht mache ich eigentlich alles falsch", gibt er zu. Dennoch funktioniert seine Strategie: "Das Einzige, was ich kann, ist halt authentisch frei reden, ich selbst sein, nichts verbergen".

Interessant ist sein Ansatz, nicht nur über Versicherungen zu sprechen. "Sag mal 70, 80 Prozent, ganz oft um andere Sachen" gehe es in seinen Posts. Seine Erklärung: "Die meisten Kunden kaufen leider, muss man sagen, auch Vertrauen. Und das gewinnt man durch dieses persönliche eher als nur durch fachlichen, rationalen Content".

Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil

Di Pasquale ist ein Verfechter maximaler Digitalisierung. Er wechselt gerade komplett zu Zoho und erklärt: "Wieso soll ich vom Kunden seinen Namen, Geburtsdatum, den ganzen Mist eintippen, den der Kunde einfach selbst eintippen kann?" Sein Ziel: "Möglichst viel, maximal viel Fokus auf Digitalisierung und Prozesse setzen, dass der Kunde möglichst viel selber eintippt".

Klare Produktfokussierung

Bei der Produktwahl setzt er auf die großen Sparten: "Definitiv PKV, und jetzt immer mehr am Kommen ist bKV und Altersvorsorge". Bei Zahnzusatzversicherungen empfiehlt er klar: "Definitiv mit weitem Abstand Allianz und Concordia". Über die Allianz sagt er: "Die Prozesse sind einfach göttlich aus Digitalisierungssicht. Es ist einfach nur geil, muss man ehrlich sagen".

Lektionen aus Social Media

Seine Erfahrungen mit politischen Äußerungen auf Social Media bereut Di Pasquale heute: "War jetzt nicht so schlau, würde ich es wieder machen? Nein, bereue ich es jetzt unbedingt. Ja, war halt eine Lektion". Über Elon Musk, den er früher verehrte, sagt er heute: "Ich habe mich in denen getäuscht, das sind gefährliche Typen".

Prozesse vor Neukundenakquise

Bemerkenswert ist Di Pasquales Einstellung zur Kundengewinnung: "Manchmal gewinne ich auch aktiv keine Kunden", erklärt er. Sein Grund: "Meine Prozesse, die sind aktuell noch so schlecht, da geht noch so viel mehr, wieso soll ich neue Kunden gewinnen, um sie in diesen Prozess zu packen, der eh ineffizient ist".

Tipps für Brancheneinsteiger

Den Job des Versicherungsmaklers empfindet Di Pasquale als "total geil" und "total underrated". "Es gibt wenige Branchen, wo man jetzt von überall aus der Welt flexibel arbeiten kann", wirbt er für die Branche. Sein Fazit: "Kann ich nur appellieren auch an Leute [...] werdet Versicherungsmakler. Das ist ein geiler Job".

Für junge Makler hat Di Pasquale drei zentrale Ratschläge: Erstens über Strukturvertrieb lernen, zweitens "einfach machen, nicht zu viel nachdenken, ausprobieren" und drittens "digitales Bild aneignen, das ist extrem wichtig". Wichtig sei auch: "Immer aufrichtig, ehrlich sein, immer ganz [...] im Sinne des Kundenberatens".

Verfassen Sie den ersten Kommentar