Der Münchener Verein schließt sich dem BiPRO-Hub an. Damit wird der Versicherer zum 23. Provider der zentralen Datendrehscheibe der Branche und stärkt seine eigene Digitalisierungsstrategie. Für BiPRO ist dies ein wichtiges Signal, dass die Strategie der Plattformökonomie in der Versicherungsbranche aufgeht.
Beitritt zur Branchendrehscheibe
Der Münchener Verein ist seit Jahren aktives Mitglied im Brancheninstitut für Prozessoptimierung und hat sich nun dem BiPRO-Hub angeschlossen. Als Provider wird der Versicherer Teil des Netzwerks, das derzeit 23 Marktakteure umfasst. Durch die Anbindung können alle Partner Versicherungsdaten und Dokumente in einem einheitlichen Format austauschen. Für den Münchener Verein selbst eröffnet sich damit der Zugang zu einem zentralen digitalen Ökosystem, das branchenweite Prozesse harmonisiert.
Strategisches Signal für Digitalisierung
Dr. Rainer Reitzler, der Vorstandsvorsitzende des Münchener Vereins, begründet diesen Schritt wie folgt: „Der Beitritt zum BiPRO-Hub ist ein wichtiger Teil unserer Digitalisierungsstrategie. Er schafft für unsere Vertriebspartner mehr Effizienz und Zeitersparnis durch optimierte Prozesse und standardisierten Datenaustausch und hilft ihnen, ihre Kundenbeziehungen weiter zu stärken.“ Damit positioniert sich der Versicherer als Unterstützer einer branchenweiten Transformation statt als Einzelkämpfer mit proprietären Lösungen.
Peter Bauer, CIO des Münchener Vereins, unterstreicht die IT-strategische Dimension: „Investitionen in Branchenstandards wie BiPRO in Verbindung mit dem BiPRO-Hub als zentrale Datendrehscheibe erhöhen die Wertschöpfung unserer IT-Investitionen, da sie entsprechend skalieren und in der Breite eingesetzt werden.“ Der Fokus liege damit nicht nur auf Kostenreduktion, sondern auf einer nachhaltigeren Nutzung von Infrastrukturinvestitionen.
Die Provider des BiPRO-Hubs
Der BiPRO-Hub wurde im November 2023 produktiv geschaltet und agiert als neutrale Plattform für den standardisierten Datenaustausch. Das Netzwerk umfasst insgesamt 23 Marktakteure, davon 11 Versicherer als Provider:
Allianz, AXA, Barmenia, ERGO, Gothaer, HDI, ALH Gruppe, R+V, Signal Iduna, Volkswohl Bund und der Münchener Verein. Hinzu kommen zwölf Consumer, darunter Aon, Assfinet, blau direkt, meinMVP und Smart InsurTech.
Das System verarbeitet nach Angaben der Betreiber über eine Million Transaktionen pro Monat. Derzeit konzentriert sich die Plattform auf zwei Servicebereiche: die Übermittlung von Bestandsinformationen sowie RNext zur Schadenkommunikation. Das Hauptziel ist die Minimierung der Komplexität bei der Systemintegration. Anstelle zahlreicher Datentransfers bietet der Hub eine einheitliche Schnittstelle für konsistente und standardisierte Daten.
Wachstum durch angepasstes Preismodell
Um auch kleineren Versicherern den Zugang zu ermöglichen, führte die BiPRO Service GmbH Ende 2024 eine Preisstaffelung ein. Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern profitieren von reduzierten Beiträgen. Versicherer mit 100 bis 250 Mitarbeitern zahlen nur noch 30 Prozent der ursprünglich geplanten Betriebskosten. Diese Anpassung senkt die Eintrittsbarriere erheblich und erklärt auch das kontinuierliche Wachstum des Netzwerks.
Ambitionierte Roadmap bis 2030
Die BiPRO Service GmbH verfolgt eine ambitionierte Roadmap, die bis 2030 die Einführung weiterer Service-Stacks, wie beispielsweise Maklermandat 490, sowie umfassender TAA-Lösungen vorsieht. Hinzu kommt regulatorischer Druck durch die FIDA-Richtlinie, die Financial Data Access standardisieren soll. Die BiPRO als Verein will mit dem BiPRO-Hub auf diese Anforderungen Antworten liefern.



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